Affentheater

Morgens erzählen wir noch lange mit unseren Wohnmobilnachbarn aus Portugal. Sie arbeiten normalerweise als Kite- und Surflehrer an der Lagune von Obidos. Im Winter, wenn die Schule geschlossen hat, reisen sie. Wir müssen sie dort unbedingt einmal besuchen, weil der Wind dort wirklich gut sein soll, auch wenn wir das bisher nicht erlebt haben.

Escola de Vela da Lagoa

Dann geht es zu den Wasserfällen. Das Wasser stürzt hier 75 m in die Tiefe.

An sich wäre es toll hier, aber die Andenkenläden verderben wirklich alles. Es ist unfassbar, welcher Rummel hier veranstaltet wird und wie vermüllt es hinter den Kulissen ist.

Zunächst sehen wir auch keine Affen, außer den bunt bekleideten, die sich in verführerischen Posen auf den Felsen räkeln, um ein tolles Selfie zu machen.

Erst ganz zum Schluss sehen wir einige wirklich niedliche Berberäffchen, die allerdings mit Erdnüssen gelockt werden müssen. Wir haben ja auf unseren ersten Marokkoreise im Riffgebirge schon einmal Berberaffen gesehen und damals war es kaum möglich sich gegen die aufdringlichen Tiere zu wehren. Diese sind wirklich freundlich und zurückhaltend. Wir hätten die Hunde also nicht im Wohnmobil lassen müssen.

Danach ist es zu spät, um die geplante Tour ins Atlas-Gebirges zu machen und wir entscheiden uns dazu nur bis Demnate zu einem Stellplatz zu fahren. Wir hatten nichts von diesem kostenlosen Stellplatz im Nirgendwo erwartet und sind begeistert. Hier arbeiten Künstler an verschiedenen Projekten und man kann bei der Herstellung von Olivenöl zusehen. Wir konnten nicht wirklich herausfinden, welchen Zweck der Eigentümer verfolgt, aber es ist wirklich charmant.

Überall in dem weitläufigen Gelände findet man Kunstwerke oder Künstler bei der Arbeit.

Traditionell wird nach dem Mahlen in großen Granitmühlen, die durch Esel angetrieben werden, der Olivenbrei in Bastkörbe gefüllt. Die Bastkörbe werden übereinander gestapelt und gepresst. Dadurch fließt das Olivenöl/Fruchtwassergemisch ab welches dann durch Ruhenlassen separiert wird.

Auch die Benutzung von handbetriebenen Mühlen kann man sich erklären lassen.

Für uns war das ein unerwartet lehrreicher Abend. Und am wenigsten verstehen wir, aus welchem Grund das alles für uns kostenlos ist und niemand auch nur einen Dirham von uns will.

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