Philippi

Heute Nacht wurden wir ganz schön durch den stürmischen Wind geschüttelt, daher haben wir unsere Elsa vor dem Einschlafen noch umgeparkt, um den Böen keine Angriffsfläche zu bieten. Morgens ist es trüb und stürmt immer noch.

Wir haben gestern Abend schon beschlossen wieder nach Westen zu fahren, weil 15 km nördlich von Kavala die Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Philippi ist. Dort hat seit 49 nach Christus der Apostel Paulus gelebt, der ursprünglich ein Verfolger der ersten Christen war und damals noch Saulus hieß. Noch heute benutzt man die Redewendung “Vom Saulus zum Paulus werden”, wenn jemand seine Einstellung grundsätzlich ändert. Angeblich hat Paulus das nicht ganz freiwillig getan. Erst nach 3 Tagen an denen er erblindet war, fiel es ihm wie “Schuppen von den Augen”. Er hat Briefe an die Philipper geschrieben, die man im Neuen Testament nachlesen kann und wir wussten auch nicht, dass Philippi bei Kavala liegt und nicht irgendwo bei Jerusalem, wo Saulus studiert hat. Paulus hat in Philippi auch im Gefängnis gesessen.
Die Stadt Philippi ist aber schon viel älter, es gibt sie schon seit dem 4. Jahrhundert vor Christus. Auf jeden Fall ist sie aber die erste christliche Siedlung auf dem europäischen Kontinent.

Das Gefängnis des Paulus ist heute für manche Christen scheinbar eine Wallfahrtsstätte. Sie knien dort in stiller Andacht minutenlang nieder.

Hier ist noch viel zu tun für die Archäologen und wir hätten uns mehr Informationen darüber gewünscht, wie die Archäologen vorgegangen sind und weiterhin vorgehen wollen. Das Gelände ist sehr weitläufig und beim uniformierten Laien entsteht der Eindruck, dass manche Dinge einfach nur wahllos abgelegt wurden.

Leider waren die Informationstafeln für uns nicht so aufschlussreich. Wir wissen deshalb nicht, warum manche Teile aufrecht stehen und andere scheinbar wahllos in der Gegend herumliegen.

Noch nie haben wir erlebt, dass Hunde mit auf ein Ausgrabungsgelände dürfen, aber hier ist das kein Problem. Scheinbar denkt man sich, was 2000 Jahre gehalten hat, kann auch von ein paar Hundepfoten nicht zerstört werden.

Beeindruckend, welche Verzierungen man mit den Werkzeugen der damaligen Zeit anbringen konnte.

Wir wissen auch nicht, ob der Mosaikfußboden restauriert wurde oder ob er so erhalten war.

So möchte ich meine Terrasse auch gerne.

Die Basilika ist in sehr gutem Zustand, aber auch hier kennen wir nicht den Grund. Wir haben zwar gelesen, dass Teile der Basilika restauriert wurden, aber wir wissen nicht, welche Bereiche das waren.

Amphieteather

Arkaden unterhalb des Amphietheaters

Alles in allem ist die Ausgrabungsstätte sehr weitläufig und beeindruckend, aber es fehlt eindeutig an Erklärungen und entsprechendem Bildmaterial, die es dem Laien ermöglichen, das Ganze einzuordnen.

Nach einem nochmaligen Besuch von Loutra Eleftheron, unserem Schwefelbad, lassen wir den Tag gemütlich am Meer ausklingen.

1 Agios Ioannis N 40° 55′ 52,5″ O 24° 59′ 18,5″
2 Philippi N 41° 0′ 44,6″ O 24° 17′ 11,9″
3 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″

Strecke insgesamt: 143 km

Xanthi

Ursprünglich wollten wir ja in diesem Frühjahr in die Türkei nach Kappadokien fahren. Bei der Planung der Reise haben wir dann so viel Schönes entdeckt, dass wir beschlossen haben, dass Kappadokien in 6 Wochen nicht zu machen ist. Kappadokien muss also warten und Xanthi wird unser östlichster Punkt auf dieser Reise sein (zumindest auf dem Festland). Limnos ist zwar genaugenommen ein bisschen weiter östlich, dorthin hat uns allerdings die Fähre gebracht. Xanthi ist nur noch 120 km von der türkischen Grenze entfernt und eine Empfehlung eines griechischen Arbeitskollegen von Uwe, der dort geboren und aufgewachsen ist. Trotz unserer Drama-Queen entscheiden wir uns ohne Zwischenstopp nach Xanthi zu fahren. Das sind zwar 100 km ohne Pause, aber wegen der Autobahn dauert das nur eine Stunde und wir können außerdem die trubelige Innenstadt von Kavala umfahren.

Xanthi wirkt sehr multikulturell, man sieht Mädels im bauchfreien Top und streng muslimisch gekleidete Frauen und während man vor einer orthodoxen Kirche steht, hört man den Muezzin vom Minarett zum Gebet rufen.

Am Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt, müssen wir erst einmal einen Frappé trinken um uns zu orientieren, wo wir eigentlich hin müssen. Die Kellnerin, die sehr gut Englisch spricht, hilft uns ein bisschen auf die Sprünge.

Die Stadt erlangte ihren Reichtum durch den Tabakanbau und die Vermarktung der Produkte. In den Villen der reichen Kaufleute sind heute größtenteils Kneipen untergebracht.

Wir besichtigen das Haus des Schattens in dem Triantafyllos Vaitsis seine Werke ausstellt. Man kann kaum glauben, welche Vorstellungskraft er haben muss.
Er baut Skulpturen, deren Schatten erst das Bild ergeben. Das Erstaunliche ist, dass man beim Betrachten der Skulpturen nie vermuten würde, was daraus als Projektion entstehen kann.

Wir verlassen die lebhafte Stadt in Richtung Meer und sind vollkommen überrascht, dass wir nach genau 23 km bei einer Kapelle ein solches Traumplätzchen finden.

Agios Ioannis hat sich wirklich ein Traumplätzchen herausgesucht.

Rechts am Horizont sieht man die griechische Insel Samothraki und links daneben befindet sich das türkische Festland.

1 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″
2 Xanthi N 41° 8′ 39,1″ O 24° 53′ 16,1″
3 Agios Ioannis N 40° 55′ 52,5″ O 24° 59′ 18,5″

Strecke insgesamt: 130 km

Die 100 Jährige, die Gebirgsbäche liebte und darin verschwand

Athos sieht man am linken Bildrand und Sithonia rechts.

Die Bucht am Olivenhain ist ein Highlight auf unserer Reise!

Heute soll es noch einmal 100 km ostwärts Richtung Kavala gehen. Wir sind diese Strecke zwar schon einmal gefahren, aber die Schwierigkeiten bei der Fährenbuchung haben dazu geführt, dass wir von Limnos nicht noch einmal nach Kavala zurückkonnten. Wir wollen wegen unseres gestressten Minchens in 50 km eine Wanderung zum Wasserfall von Varvara machen. Mina ist total begeistert und kaum zu bremsen.

Die Beschilderung der Wege forderte uns heraus, aber schließlich haben wir es geschafft. Es gibt 2 Wasserfälle: vom Parkplatz aus muss man einmal bergauf und einmal bergab wandern.

Das ist der obere Wasserfall, der unserer Meinung nach nicht so imposant ist.

Minchen hat immer wieder die Wasserqualität getestet und diese für gut befunden.

Wäre Mina nicht angeleint gewesen, hätte es leicht passieren können, dass sie vor lauter Begeisterung den Wasserfall runter gefallen wäre. Sie sieht halt nicht mehr so gut und hatte vor 2 Monaten einen Schlaganfall, aber es gibt immer wieder Sachen, die sie total glücklich machen. Kleine Gebirgsbäche gehören dazu und weil sie uns vor 3 Tagen aus dem Fenster der Fahrerkabine gesprungen ist und verschwand, haben wir in Anlehnung an den Bestseller “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg..” diesen Tagestitel gewählt.

Der untere Wasserfall mündet in einen großen Badegumpen…..

und da muss natürlich Uwe eine Runde schwimmen.

Anschließend wollen wir unserer Gesundheit noch einmal etwas Gutes tun und ins heiße Schwefelwasser steigen.

Nach den wohltuenden Wechselbädern in der Schwefelquelle und dem Bach geht es 2 km zurück ans Meer.

Malerische Felsen im Wasser

Sonnenuntergang

Glücklich und erschöpft

1 Paralia Pirgos N 40° 20′ 23,8″ O 23° 47′ 8,6″
2 Varvara Wasserfälle N 40° 35′ 55,5″ O 23° 43′ 20,6″
3 Schwefelbad N 40° 44′ 13,2″ O 24° 5′ 27,6″
4 Paralia Akropotamos N 40° 43′ 7,7″ O 24° 3′ 19,1″

Strecke insgesamt: 142 km

Abschlussrunde um Poseidons Dreizack

Die Griechen nennen Chalkidiki spaßeshalber Poseidons Dreizack. Kassandra haben wir uns ja gleich zu Anfang angesehen, an Sithonias Küstenregion werden wir heute die letzten Kilometer abfahren und Athos dürfen nur Männer besuchen, die einen Antrag auf eine Pilgerreise gestellt haben. Für Uwe wäre das noch eine Möglichkeit, aber der Rest der Elsabesatzung hat keine Chance. Schon seltsam, dass so etwas heutzutage noch möglich ist, vor allem weil orthodoxe Priester nicht zölibatär leben müssen.

Wir sind morgen ja bereits 3 Wochen unterwegs und zum ersten Mal ist der Himmel nicht blau, sondern so wie auf Nordseeinseln im Herbst.

Aber wir dürfen uns nicht beklagen. Zuhause wäre es schlimmer gewesen und Reisekumpels von uns sind gerade in Finnland unterwegs. Da muss man wirklich hart sein. Am Ende einer Reiseetappe ziehen wir ja immer ein kleines Fazit und unser Fazit zu Chalkidiki fällt folgendermaßen aus:
Es gibt Traumstrände, deren karibische Wasserfarben einmalig schön sind, aber wir wollen gerne schöne Strände mit gewachsenen Orte. Die Tatsache, dass wir gestern 50 km gefahren sind und keine Bäckerei gefunden haben, selbst Google Maps konnte uns keine anzeigen, lässt eher vermuten, dass hier nur in der Saison Menschen leben. Auch auf Limnos gab es tolle Strände, die Orte waren überhaupt nicht touristisch aufgehübscht. Das ist eigentlich das Griechenland, das wir lieben. Wir hatten eine tolle Zeit hier, aber einen zweiten Abstecher hierher werden wir nicht machen.

Heute war es windig und das Meer war sehr aufgewühlt. Es waren zwar noch 23°, aber irgendwie empfand man es als wesentlich kälter.

Kurz vor Nikiti sehen wir uns noch einmal eine hübsche Badebucht an.

Anschließend ist noch einmal Großeinkauf angesagt und danach fahren wir ein bisschen ins Landesinnere, weil es dort noch authentische griechische Dörfchen gibt. Nikiti mit seinen hübschen Bruchsteinhäusern gefällt uns ausgesprochen gut.

Bei einer kleinen Kapelle entdecken wir etwas Seltsames: in Regalen in einem dunklen Räumchen stehen frei zugänglich die Urnen verstorbener Dorfbewohner. Wir hätten eine Urne mitnehmen können. Aber wer braucht das schon?

Carmen entdeckt wieder einmal tolle Pflanzen.

Das ist eine blühende Aloe Vera auf einer Wiese. Damit will Carmen ihr Glück zuhause auch einmal versuchen.

Diese Pflanze hat die App als Prachtspiere bezeichnet, aber das stimmt nicht. Vieleicht weiß es ja jemand von euch?

Zum Übernachten fahren wir wieder zum Olivenbauern von Raimund und Andrea in der Nähe von Develiki. Während der Pandemie haben sie hier 3 Monate ausharren müssen. Gut, es gibt schlimmere Orte, aber man wusste ja damals nicht, wie alles weiter geht.

1 Paralia Tristinika N 39° 59′ 46,3″ O 23° 52′ 30,9″
2 Kalogria N 40° 10′ 21,6″ O 23° 43′ 7,6″
3 Old Nikiti N 40° 13′ 52,8″ O 23° 40′ 22,5″
4 Paralia Pirgos N 40° 20′ 23,8″ O 23° 47′ 8,6″

Strecke insgesamt: 91 km

Umrundung des Sithonia Kaps

Bisher hatten wir ja wirklich jeden Tag Sommerwetter. Heute ist es zum ersten Mal sehr dunstig, angeblich auch Saharastaub und diese Woche soll auch ein Wolken-Sonne-Mix bleiben. Morgens sehen wir vom Berg Athos fast gar nichts.

Am Strand von Platania scheint aber noch die Sonne und es ist angenehm warm.

Wir fahren 10 km weiter und sehen uns den Strand von Kriaritsi an, für den einmal ein riesiges Immobilienprojekt geplant war. Straßen Leitungen und Treppen, alles ist schon vorhanden, aber es wurde kein einiges Haus gebaut. Wer weiß, wo die vielen Euros aus dem EU-Unterstützungsfond hingeflossen sind….?

Eigentlich brauchten wir noch Brot, entdecken dabei aber eine nette Taverne in Kalamitsi. Da können wir natürlich nicht widerstehen und müssen einen Frappé trinken.

Aussicht aus der Taverne

Der leichte Morgendunst hat sich komplett verzogen und es ist wieder einmal sommerlich warm. Wir sehen uns verschiedene Strandabschnitte von Sithonia an und kommen zu dem Schluss, dass wir im Sommer nicht hier sein wollen, weder mit dem Wohnmobil noch in einer Club-Anlage. Es gibt sehr schöne Strände, aber keine wirklich gewachsenen Orte. Jetzt, in der Vorsaison, ist das eigentlich nicht schlimm. So stört sich auch niemand daran, wo wir mit dem Wohnmobil stehen.

Am Strand von Porto Koufo legen wir eine kleine  Mittagspause ein.

Hier wachsen wilde Malven

Immer noch auf der Suche nach Brot landen wir in Toroni. Auch hier sind viele Luxushotels und Appartmentanlagen, aber zur Zeit haben hier hauptsächlich Handwerker und Reinigungskräfte das Sagen. Kein einziger Supermarkt hat geöffnet und wir finden kein Brot. Wir machen aus der Not eine Tugend und besichtigen eine antike Festungsanlage, die bis in die byzantinische Zeit von Bedeutung war.

Nur eine Bucht weiter beschließen wir unsere heutige Entdeckungstour am Paralia Tristinika. Diesem süßen Zottelhund hätten wir ein schönes neues Zuhause gegeben, wenn sie denn gewollt hätte. Aber vielleicht entscheidet sie sich morgen noch anders.

1 Platania N 40° 4′ 33,3″ O 23° 59′ 3,9″
2 Kriaritsi N 40° 1′ 34,9″ O 24° 1′ 2,5″
3 Kalamitsi N 39° 59′ 28,6″ O 23° 59′ 30,7″
4 Porto Koufo N 39° 57′ 55,0″ O 23° 55′ 30,6″
5 Festungsanlage Toroni N 39° 58′ 36,8″ O 23° 54′ 3,4″
6 Paralia Tristinika N 39° 59′ 46,3″ O 23° 52′ 30,9″

Strecke insgesamt: 49 km

Badebuchten erkunden

Sonnenaufgang

Heute haben wir wieder einmal nichts Großartiges vor. Wir wollen uns nur die malerische Küste von Sithonia anschauen und vielleicht ein bisschen SUP fahren.
Das Wetter ist herrlich und je nach Lust und Laune soll es nur 50 km weit gehen. Das Wasser hat mittlerweile auch 19⁰. Zuerst halten wir am Paralia Karidi.

Am Paralia Karidi gibt es riesige Lochsteine wo selbst Uwe durchpasst.

Mittagspause machen wir am Orange-Beach, einem Karibik-Traustrand.

Anschließend müssen wir in Sarti unsere Vorräte auffrischen und stellen uns mit Blick auf den Berg Athos an den Strand.

Es weht ein kleines Lüftchen und Uwe probiert, ob der neue Soft-Kite fliegt. Und ja, er fliegt, aber am Handling muss noch gearbeitet werden.

Diese scheue kleine Hundemaus weiß nicht so recht, ob sie uns trauen kann.

Unsere Übernachtungsbucht liegt direkt neben dem Örtchen Sarti, ist aber sehr schön durch Felsen eingerahmt und hat einen wunderbaren Blick auf Athos.

1 Trani Ammouda N 40° 14′ 55,5″ O 23° 43′ 22,0″
2 Paralia Karidi N 40° 11′ 40,0″ O 23° 48′ 27,9″
3 Orange Beach N 40° 7′ 35,3″ O 23° 58′ 13,7″
4 Platania N 40° 4′ 33,3″ O 23° 59′ 3,9″

Strecke insgesamt: 47 km

Sithonia

Wir sind von Thessaloniki aus wieder ca. 30 km zu dem 10 km langen Schiffswrack-Strand gefahren. Bei dem Wrack handelt es sich um ein Frachtschiff, das hier 1970 sank. Es wurde zu einem beliebten Tauchspot. Von hier aus wollen wir zum Mittelfinger von Chalkidiki, den wir vor einer Woche wegen der Abfahrt unserer Fähre nach Limnos ausgelassen haben.

Hier gibt es schon wieder diese schrecklichen Ungeheuer, glaubt Sanna.

Zuerst muss Uwe noch nach einem Schatz tauchen.

Ohne Schatz, aber mit seinen 3 Schätzen geht es noch 50 km weiter in das Naturschutzgebiet am Anfang des Kassandra-Fingers. Wir legen einen ausgiebigen Badestopp ein und fahren noch einmal 50 km weiter nach Sithonia.

Auf dem Weg entdecken wir noch einen tollen Stellplatz in Psakoudia, aber leider haben wir vergessen, davon Bilder zu machen.

Die Bucht von Agios Nikolaios ist wunderschön. Bereits bei unserer Ankunft muss Uwe aktiv werden, weil sich ein VW-Bus im Sand festgefahren hat. Uwe kann mit stolz geschwellter Brust helfen. Leider merken wir zu spät, dass Mina unter dem Wohnmobil in Gefahr ist und wieder einmal von Herdenschutzhunden angegriffen wird. Wir hätten nicht mit der enormen Aggression gegenüber angeleinten Hunden, in unmittelbarer Nähe des Menschen gerechnet. Mina wurde ja bereits einmal Opfer einer Beißattacke. Wir müssen Herdenschutzhunde in Zukunft besser im Auge behalten.

1 Schiffswrackstrand N 40° 22′ 49,7″ O 22° 54′ 39,4″
2 Moudania N 40° 12′ 54,9″ O 23° 19′ 57,7″
3 Paralia Psakoudia N 40° 14′ 59,2″ O 23° 30′ 31,3″
4 Trani Ammouda N 40° 14′ 55,5″ O 23° 43′ 22,0″

Strecke insgesamt: 112 km

Abschied von Limnos

Wir waren eine Woche auf Limnos und es hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten zwar vorher schon gelesen, dass Urlauber die Insel im April für sich alleine haben, konnten es aber nicht wirklich glauben und hielten es eher für ein Werbeversprechen. Aber, in der Tat, genau so war es. Zumindest haben wir in dieser Woche keine anderen Wohnmobile gesehen, lediglich eine Hand voll Kiter aus Bulgarien, die mit dem PKW da waren. Wir haben ja damit geliebäugelt, uns hier ein kleines Häuschen zu kaufen, aber es gibt hier eigentlich nur Ruinen zu kaufen. Ob man die einfach so abreißen und etwas Neuse bauen darf, wissen wir nicht. Nach wie vor, sind wir begeistert von diesem Inselchen. Die Abgeschiedenheit dieser Insel muss man natürlich mögen, aber wir finden Einsamkeit ja immer total entspannt.
Ganz alleine irgendwo übernachten hat sich hier immer sehr gut angefühlt. Hoffentlich bleibt die Insel noch lange so beschaulich. Auch bei den Touristenattraktionen war oft niemand außer uns.

Mächtiges Eingangstor

Zum Abschluss erklimmen wir in Myrina noch die mächtige Burg, deren Ursprung bereits im 2. Jahrtausend vor Christus liegen soll. Die Bewohner wechselten immer wieder in den letzten Jahrtausenden (Griechen, Byzantiner, Venezianer und bis 1920 Ottomanen).
Daher gibt es im Burgbereich auch noch eine Moschee. Es leben Ziegen und sogar Damwild dort und genießen die grandiose Aussicht.

Gebetsnische der Moschee

Blick zum Hafen

Sanna kann die griechischen Landschildkröten überhaupt nicht leiden, weil sie sich nicht von ihrem Gebell beeindrucken lassen.

Myrina ist ein extrem ruhiges Hafenörtchen. Normalerweise sind Fährhäfen fürchterlich hektisch und trubelig! Myrina ist wie die ganze Insel einfach nur entspannt.

Halbwegs pünktlich starten wir mit Blue Star Ferries und sind enttäuscht über die Hundefeindlichkeit dieser Fährlinie. Für Mina war es keine schöne Fahrt, weil wir 5 h auf dem lauten und schmutzigen Open-Deck-Bereich sitzen mussten. Zum Glück war das Wetter gut. Um 19:30 Uhr geht’s wieder an Land und zum Epanomi-Schiffswrack-Strand.

Und immer wieder taucht der heilige Berg Athos in der Ferne auf.

1 Panagia Kakaviotissa N 39° 52′ 21,0″ O 25° 6′ 28,9″
2 Myrina Castle N 39° 52′ 38,1″ O 25° 3′ 19,0″
3 Fährhafen Myrina N 39° 52′ 14,6″ O 25° 3′ 15,6″

1 Fährhafen Myrina N 39° 52′ 14,6″ O 25° 3′ 15,6″
2 Fährhafen Thessaloniki N 40° 38′ 6,6″ O 22° 55′ 58,3″

1 Fährhafen Thessaloniki N 40° 38′ 6,6″ O 22° 55′ 58,3″
2 Epanomi N 40° 22′ 49,7″ O 22° 54′ 39,4″

Strecke insgesamt: 7 km
Strecke Fähre: 250 km
Strecke insgesamt: 39 km

Abschiedsvorstellung

Gestern ist es uns gelungen eine Fähre zu buchen und deshalb ist heute unser letzter Tag auf Limnos. Der Wind gibt wieder einmal alles, um uns aufs Brett zu locken.
Unser Problem ist, dass der Wind in der Alyki-Bucht und auch am Südende der Bucht enorme Wellen auftürmt und den feinen Sand durch die Gegend wirbelt. Beides ist nicht wirklich angenehm. Wir versuchen es noch einmal genau in der Mitte der Bucht bei der verlassenen Surfschule. Man muss zwar ein bisschen aus der Abdeckung raus, aber das ist für Uwe ja kein Problem.

Erst ein bisschen zu Fuß laufen!
Der Wind lässt relativ schnell nach und damit ist er genau richtig für den 15er Kite.
Um 16:00 Uhr sind wir mit Surfen und Kiten fertig und machen uns auf den Weg in Richtung Myrina, weil morgen unsere Fähre geht.

Übernachten wollen wir in der Nähe eines Marienheiligtums in den Bergen.

Von unserem Stellplatz müssen wir eine halbe Stunde bergauf kraxeln bis zur Panagia Kakaviotissa.

Ganz in der Ferne kann man von hier aus das Meer sehen.

In dieser versteckten Einsiedelei haben sich bereits im 14. Jahrhundert christliche Mönche vor den Türken versteckt.

Auch wenn unsere Drohne Hedwig im ersten Versuch eine leichte Felsberührung hatte, machte sie im zweiten Versuch doch noch klasse Bilder.

Sanna braucht ab und zu ein Päuschen, aber unsere Schlaganfallpatientin rennt auf und ab.

Carmen ist begeistert von der Pallisaden-Wolfsmilch, die wunderschön grün-gelb blüht.

Nach der Wanderung haben wir uns einen Sundowner verdient!

Den Sonnenuntergang haben wir leider verpasst, weil wir Spargel-Risotto gekocht haben.

1 Alyki Beach N 39° 55′ 7,7″ O 25° 22′ 58,0″
2 Parkplatz Panagia Kakaviotissa N 39° 51′ 54,2″ O 25° 6′ 24,6″
3 Panagia Kakaviotissa N 39° 51′ 54,2″ O 25° 6′ 24,6″

Strecke insgesamt: 33 km

Geschüttelt und gerüttelt (aber nicht gerührt)!

Schon in der Nacht geht es los! Der Wind schüttelt unsere Elsa ordentlich durch, aber zum Glück ist ja die ganze Wohnmobil-Besatzung beim Schlafen entspannt. Wir stehen halt direkt am Strand genau in Windrichtung, da kann das schon mal vorkommen.

Sieht harmlos aus, war aber recht heftig.

Wir werden nach dem Frühstück also um die Landzunge zu Paralia Keros umziehen und schauen, ob wir Surfen können.

Es ist zwar genug Wind, aber die Brandung in der Keros-Bucht macht es nicht gerade zu einem Vergnügen. Daher beschließen wir doch noch zu den archäologischen Ausgrabungsstätte von Ifestia und zur Höhle von Philoktetes zu fahren.

Philoktetes wurde angeblich von Odysseus in dieser Höhle zurückgelassen, weil er von einer Schlange gebissen worden war. Durch die Erde in dieser Höhle wurde er von seiner Bissverletzung geheilt und lebte 9 Jahre dort. Die Höhle befindet sich auf der Ausgrabungsstätte eines Kabirentempels.

So stellen sich die Archäologen den Kabirentempel vor.

Die Kabiren waren weibliche Göttinnen, die nur auf Limnos und Samuthraki verehrt wurden. Ein Mythos besagt, dass die Bewohnerinnen von Limnos so angetan waren von dem Amazonenkult, dass sie alle männlichen Bewohner der Insel töteten. Zu spät bemerkten sie, dass es dann ein Nachwuchsproblem gab. Sie lockten daher kräftige Seemänner, die Argonauten, auf die Insel zu einem mehrtägigen Liebesspiel.

Nicht weit von der Kabirenkultstätte gibt es noch Spuren einer alten Stadt, die bis in die Bronzezeit zurück gehen. Hephaistia lag strategisch günstig zwischen 2 natürlichen Häfen. Gut erhalten und restauriert ist lediglich das Amphitheater.

Vom Theater hatte man einen wunderbaren Blick aufs Meer.

Auf der Luftaufnahme kann man die Grundmauern der riesigen Stadt deutlich erkennen.

In Zeiten des Internets ist es wieder einmal nicht möglich unsere Fähre für die Rückfahrt zu buchen. Man muss nach Myrina in den Hafen fahren. Zum Glück ist das nicht soo weit, nur 30 km. Wir können das dann gleich mit einem Hafenbummel verbinden. Nach Kavala zurück kommen wir mit der Fähre auf jeden Fall nicht. Es geht nur nach Thessaloniki. Aber dann machen wir eben das. Übermorgen geht’s los.

Anschließend nutzen wir die “Großstadt” zum Einkaufen und für einen Restaurantbesuch im Hafen.

Die erste Kneipe auf der Empfehlungsliste ist leider noch geschlossen.

Die nächste selbst entdeckte Kneipe war wunderschön, aber die Speisekarte war leider mexikanisch.

Beim Sonnenuntergang kann man in der Ferne den Berg Athos sehen.

Die letzte Empfehlung auf unserer Liste, das Restaurant Σινιάλο (gesprochen wird es Sinialo, das Signal), war nicht ganz so malerisch, aber sehr lecker und ausgesprochen preiswert.

Mit vollem Magen fahren wir trotzdem zu unserem Strand Alyki.

1 Alyki Beach N 39° 55′ 7,7″ O 25° 22′ 58,0″
2 Kabirentempel N 39° 58′ 46,7″ O 25° 20′ 26,6″
3 Hephaestia N 39° 57′ 52,5″ O 25° 19′ 5,5″
4 Myrina N 39° 52′ 43,9″ O 25° 3′ 39,0″
5 Alyki Beach N 39° 55′ 7,7″ O 25° 22′ 58,0″

Strecke insgesamt: 97 km