Albufeira-Höhlenstrand

Eigentlich haben wir nur ne Waschmaschine gesucht, um noch einmal “Klar Schiff” zu machen. Dabei haben wir zufällig den Höhlenstrand São Rafael mt Stellplatz entdeckt und sind hier hängen geblieben. Wir hätten gerne eine Höhlentour gemacht, aber das ging in der Nachsaison nicht mehr und ganz ohne Ortskenntnisse wollten wir nicht allein lospaddeln. Aber auch so ist es toll hier. Unsere Wäsche muss eben warten.

Wir erkunden das Rentnerparadies

Klar das klingt jetzt wirklich überheblich, weil wir selbst hier überwintern und Carmen ja auch schon Rentnerin ist. Sie war vor 40 Jahren schon einmal hier. Praia da Rocha war damals nur ein Strand. Sonst nichts!! Jetzt ist es eine riesige Hochhausansammlung. Der Strand ist immer noch großartig, der Rest grauenhaft. Heute Nacht haben wir definitiv auf dem hässlichsten Stellplatz unserer Wohnmobilkarriere übernachtet und deutsche Rentner kennengelernt, die dort seit 20 Jahren von September bis März stehen. Uns fehlen die Worte. Wir haben und nicht getraut, davon Fotos zu machen und mit euch zu teilen. Aber die Bilder von Praia da Rocha wollen wir euch nicht vorenthalten.

Der Strand ist fast so schön wie der Kathedralenstrand in Galicien, aber anstatt einen Naturpark daraus zu machen, werden lieber Hochhäuser auf die Klippen gebaut.

Wir suchen heute nach einem sicheren, offiziellen Stellplatz, weil wir ja ab Mittwoch Gäste haben. In Albufeira finden wir einen Stellplatz für 10€, der von einem Niederländer betrieben wird. Außerdem einen Stellplatz für 3€ in der Nähe des Flughafens. Eigentlich hatten wir jetzt unser Tagesziel erreicht und wollten nur noch ein Päuschen einlegen und entdecken dabei zufällig diesen überwältigenden Übernachtungsplatz.

Unser heutiges Fernsehprogramm zum Abendessen.

Cabo São Vicente

Gestern haben wir ja eigentlich versehentlich einen Stellplatz gefunden, den wir gar nicht gesucht haben. Deshalb haben wir dann nach dem Frühstück noch einen Abstecher zu unserem eigentlichen Tagesziel von gestern gemacht. Hier wäre es auch nett gewesen.

Dann geht es zum Südkap von Portugal.

Am Cabo gäbe es die letzte Bratwurst vor Amerika, aber leider hatte die Bude geschlossen.

Anschließend entdeckt Carmen die Bucht, in der sie vor 40 Jahren ihren Fotoapparat mit Meerwasser gespült hat. Klar, das sollte man besser nicht machen!

Dafür will Uwe es jetzt wissen und stürzt sich mit dem Bodyboard in die Wellen. Klappt nicht ganz, ist die meiste Zeit unter Wasser. Deshalb gibt es nur Bilder von den Profis.

Der Nachteil der Buchten an der Algarve ist, dass das Wohnmobil oben auf den Klippen steht und man selbst viele Stufen entfernt unten am Strand ist.

Am Abend fahren wir noch 40 Kilometer weiter nach Osten in Richtung Faro, weil wir dort ja bald Tochter und Enkelkind in Empfang nehmen. Wir stellen uns auf den Stellplatz in Avor und senken damit schlagartig den Altersdurchschnitt, der hier bei mindestens 80 liegt.

Lesetage

Aus unserem rollenden Schlafzimmer hatten wir diesen wunderschönen Blick auf den Stausee von Bravura.

Wir haben heute wieder mal Lust auf einen faulen Tag. Das wird so langsam eins unserer Hobbys. Wir besorgen noch schnell ein paar Lebensmittel, die wir für Amalchen brauchen und dann widmen wir uns dem Dolce fare niente.

Als erstes steuern wir einen Stellplatz an, der wie ein Adlerhorst über der Küste thront (Miradouro do Castelejo). Uwe ist hin und weg. Hätte er doch nur seinen Gleitschirmkurs schon gemacht!

Anschließend sehen wir uns den Strand unterhalb an. So langsam dämmert uns, dass die portugiesische Polizei hier ein echtes Problem mit deutschen Aussteigern hat, die hier in Portugal in heruntergekommenen Lieferwagen leben.

Der Praia da Cordoama war natürlich auch wunderschön, aber wir fanden unserer Nachbarn etwas gewöhnungsbedürftig.

Wir beschließen einen weiteren Stellplatz anzufahren und der ist es dann! Blick zum Cabo de São Vicente! Normale Urlauber als Nachbarn! Was wünscht man sich mehr?

Diese Aussicht hatten wir beim Abendessen. Wir werden oft gefragt, warum wir keinen Fernseher dabei haben. Aber braucht man das noch bei dieser Aussicht?

Algarve

Ob so ein Weißwasserwaschgang wirklich Spass macht? Müssen wir demnächst auch mal mit unserem Bodyboard probieren.

Unser Übernachtungsplatz Praia do Amado gehört wohl zu den letzten Lichtblicken hier an der Algarve. Dann beginnt die Massenabfertigung und es wird voll. Carmen war ja schon Mal vor 40 Jahren hier und ist entsetzt. Früher gab es hier viele kleine Örtchen und Campingplätze. Jetzt versucht man die Camper zu vertreiben. Die Landschaft ist komplett zersiedelt mit Luxusvillen. Mit Wohnmobil darf man hier nichts mehr. Der Nachteil der Algarve ist ihre Schönheit und das angenehme Klima. Deshalb wollen hier viel zu viele Menschen Urlaub machen und die Billigflieger bedienen diesen Markt. Man kann von Deutschland aus im Winter für rund 10 Euro hierher fliegen. Ob das letztendlich gut und richtig ist?

Für Mina fanden wir hier zwar eine Tierklinik, die wir sofort in Deutschland besuchen würden. Kompetentes, Englisch sprechendes Personal, alles vom Feinsten. Nur wir sind hier mit unserer Elsa nicht erwünscht. Andere Wohnmobilfahrer erzählen von nächtlichen Polizeirazzien, um die Wohnmobile zu vertreiben.

Boca da Rio zwischen Lagos und Sagres gilt noch als der letzte Ausweichspot und “Geheimtipp” an der Algarve, aber uns gefällt es nicht wirklich, weil der Strand sehr klein und steinig ist. Außerdem sieht man schon an dem Baukran im Hintergrund, dass der Hügel mit Villen oder Hotels bebaut wird.

Ein Saarländer empfiehlt uns einen Stausee (Da Bravura) in den Bergen, aber auch der ist  lange nicht so schön, wie andere. Morgen sehen wir weiter.

Faul sein….

Wer kennt dieses Pippi Langstrumpflied? Dieses Motto haben wir uns heute zu eigen gemacht und außer Lesen und einem kleinen Spaziergang auf dem Klippenwanderweg nichts gemacht.

Sanna ist froh, dass sie wieder im Sand wühlen kann.

Man sieht, dass der Küstenverlauf sich hier grundlegend geändert hat. Es gibt jetzt keine Dünenstrände mehr, sondern Felsküste mit eingelagerten Sandbuchten.

Am Nachmittag sind wir dann zu unserem nächsten Nachtquartier aufgebrochen. Zuerst sehen wir uns Praia do Vale dos Homens an. Hier ist es eigentlich sehr schön, aber weil wir morgen mit Mina nochmal zum Tierarzt müssen, fahren wir noch 30 Kilometer weiter in Richtung Sagres.

Unser Tagesziel ist somit Praia do Amado, mal wieder eine Wellenreiter-Hochburg.

Man sieht mit welcher Gewalt die Wellen gegen die Felsen schlagen und kann den Mut der Wellenreiter nur bewunder, die sich hier aufs Wasser trauen.

Durch die Gicht liegt ständig ein leichert Dunstschleier über dem Wasser.

Zum Ende des Tages wird dann wieder ein Sonnenuntergang fotografiert.

Dieser Wohnmobilstellplatz ist schon relativ gut besucht, von der Einsamkeit des Nordens bemerkt man hier nichts mehr. Wir sind hier schon an der Algarve, dem Ziel vieler Überwinterer. Angeblich wird es an den malerischen Felsenstränden noch voller.

Das Meer ruft

Am Stausee von Monte da Roca kann man freilaufende Schweine und Federvieh jagen, daher müssen wir hier weg, sonst halten die Hundedamen uns zu viel auf Trab.

Mittagspause machen wir am Stausee von Santa Clara. Hier gibt es sogar einen Pool im See. Wir verbringen den Nachnmittag mit Lesen, Quatschen und Faulenzen.

Uwe nimmt gleich ein Vollbad. Man muss die Gunst der Stunde nutzen. Carmen duscht lieber im Warmen.

Am späten Nachmittag machen wir uns dann wieder auf in Richtung Küste, weil wir noch einmal Gas und andere Vorräte brauchen, die es hier in der Einöde nicht gibt. Unseren Übernachtungsplatz finden wir am Praia de Nossa Senhora in der Nähe von Almograve.

Unfreiwillige Tour der Barragem

Barragem heißt auf Portugiesisch Staumauer. Wir haben heute Nacht superruhig geschlafen, so ganz ohne Wellenrauschen. Das macht doch einen Riesenunterschied. Wir haben gelesen, mit anderen Wohnmobilfahrern erzählt und getrödelt. Eigentlich haben wir hier nur Leute getroffen, die im Süden überwintern, den Job hingeschmissen haben und die waren zum Teil jünger als wir.

Kurz bevor wir wieder in Richtung Küste aufbrechen wollten, kamen 3 wilde Hunde und normalerweise ist ja Sanna unsere Krawallnudel und Mina die Schlichterin. Daher lassen wir Mina entscheiden, ob sie die anderen Hunde friedlich einschätzt oder nicht. Das ist in 8 Jahren noch nie schief gegangen. Mina ging freundlich wedelnd auf die Hunde zu. Auch die Drei wirkten absolut ruhig und friedlich. Plötzlich ein kurzes Quietschen und Mina hatte eine Riesenbisswunde.

Google sei Dank fanden wir blitzschnell einen Tierarzt in der Nähe, der Mini wieder zusammengeflickt hat. Daher sind wir dann nur bis zum nächsten Stausee gefahren, damit die arme Patientin relaxen kann.

Eigentlich ist der Wasserstand des Stausees Monte da Rocha wesentlich höher, aber es hat wohl noch nicht genug geregnet.

Beja

Unser Stellplatz ist zwar erstklassig, aber mittags haben wir genug gelesen und die Hunde sind auch oft genug die Düne hoch und runter gerannt. Das Wetter lässt auch zu wünschen übrig und lädt eher zum Besichtigen ein. Also hören wir auf unseren Reiseführer und fahren nach Beja.

Dort gibt es eine mittelalterliche Burg und das Kloster Nossa Senhora da Conceicão. Die Klosterkirche ist verziert mit vergoldetem Holzschnitzereien, der Kreuzgang mit kunstvollen Azulejos (Asuleschos gesprochen).

In diesem wunderschönen Kloster hat die Nonne Soror Mariana Alcoforado im 17. Jahrhundert gelebt. Ihr werden die 5 schönsten Liebesbriefe der Welt zugeschrieben, die vor allem durch Rainer Maria Rilkes Übersetzung in Deutschland bekannt sind.

Die Verzierung mit Azulejos hat uns hier besonders gut gefallen.

Dies ist nicht nur eine Kunstinstallation, sondern auch der Eingang der städtischen Wasserwerke.

Auch neue Häuser werden in Portugal mit Azulejos verziert. Diese blauen Fliesen stammen ursprünglich von den maurischen Eroberern, fanden dann aber auch bei den Portugiesen Gefallen.

Und weil wir lernfähig sind, machen wir uns heute bei Tageslicht auf Stellplatzsuche. Wir haben den Barragem do Roxo, einen kleinen Stausee ausgesucht. Stauseen gibt es hier im Alentejo massenhaft, weil diese im Sommer extrem trockene Region unter Wassermangel leidet.

Noch weiter nach Süden

Unser Stellplatz war zwar unmittelbar am Strand, aber trotzdem hässlich. Hinter unserem Womo reihten sich Bauruinen und Bretterbuden-Kneipen aneinander. Am Strand gab es nichts zu meckern, aber wenn der Gesamteindruck so furchtbar ist, zieht es uns weiter.

Zu unserer Überaschung sieht der Stellplatz auf den Fotos gar nicht so übel aus wie in Wirklichkeit.

Unser Reiseführer preist die Lagoa de Albufeira zum Windsurfen an. Eigentlich hätten wir uns das ja denken könne. Schulz denkt, sich auf ein Brettchen stellen und bunte Segel festhalten, wäre Windsurfen. Das kann man hier tatsächlich, aber das hat nichts damit zu tun, was uns Spaß macht. Nach Kartenstudium, Wetterapps, Stellplatzapp und Google Maps entscheiden wir uns, den Mündungstrichter des Rio Sado zu umfahren und südlich davon nochmals auf Stellplatzsuche zu gehen. Carmen war vor 40 Jahren schon mal hier und fragt sich, wie sie damals nur mit Landkarte wieder nach Hause gefunden hat.

Den Hunden gefällt es besser, wenn das Wasser so ruhig ist wie in dieser Lagune.

Der Stellplatz, den wir ausgesucht haben, ist einfach nur genial. Er liegt mitten im Nirgendwo und damit man sich nicht zu einsam fühlt, sind noch 5 andere Wohnmobile da. Das Einzige was nicht klappt ist das Wetter. Die Apps sagen Sonnenschein, in Wirklichkeit ist es ein bisschen trüb.

Die Strandkneipe hatte leider schon geschlossen, daher müssen wir uns unseren Sundowner aus dem Kühlschrank holen.